Anno 1420

In einer längst vergessenen Zeit herrschte die Adelsfamilie Paulsdorfer auf der Burg zu Kürn, nahe Regenstauf.
Es war an der Zeit einen Herrscher der Familie zu ernennen.
Die Paulsdorfer hatten zwei Söhne und wie es schon seit eh und je Brauch war, wurde der Älteste zum alleinigen Nachfolger ernannt.
Der jüngere Wilhelm Paulsdorfer zu Kürn musste seine Heimat aus diesem Grund verlassen. So zog er mit seinem Ross und wenigen Hab und Gut los in Richtung Böhmen, ohne ein festes Ziel vor Augen.
Schon bald kreuzten seine Wege die eines jungen Streiters, der den Namen „Baldur zu Burglengenfeld“ trug.
Es wurde schon düster und so entschlossen sich die beiden zusammen ein Nachtlager zu errichten. Die Gefahren waren groß und sich gemeinsam zu wehren ein leichteres.
Am nächsten Morgen überraschte Baldur Wilhelm mit der Bitte sich ihm auch weiterhin anschließen zu dürfen. So zogen sie nun zu zweit Richtung Böhmen
Nach einer eintägigen Reise sahen sie Stockenfels, eine Burg die von geplagten Seelen heimgesucht wurden.
Der Herrscher des Hauses, „Georg Heyraus zu Stockenfels“ folgte kurz entschlossen den beiden Gesellen in Richtung Böhmen, da seit eh und je die Sage durch das Land zog, eine weiße Frau treibe in der Burg ihr Unwesen, sie verdreht den junge Mannen die Köpfe und stößt sie von der Burgmauer, und da ihm die ganzen Bierpanscher in seiner Burg auf den Geist gingen.
Nach einer anstrengenden und nicht gerade ungefährlichen Reise, kamen sie in den Abendstunden in das Reich der Kolmburger Grafschaft.
Dort wurden sie herzlich für ein Nachtlager aufgenommen.
Ein neuer Tag brach an und als die nun drei Gefährten gerade aufbrechen wollten, wurden sie von Answald zu Kolmburg aufgehalten.
Dieser bekniete sie, ihn mitziehen zu lassen.
Der Graf zu Kolmburg war ein strenger und grausamer Herrscher über das Land, wo Answald eine harte Zeit hatte. Die drei überlegten nicht lange und banden ihn in ihrer Mitte ein. So zogen sie nun zu viert durch das Land.
Die Streiter entdeckten bei Altenschneeberg, kurz vor der Grenze nach Böhmen, zwei Händler die mit ihrem Gefolge Gewürze und andere Handelswaren von Böhmen nach Neunburg vorm Wald brachten.
Im gleichen Augenblick wurden diese jedoch von Gesindel überfallen, die in ihrem Rausch des Raubens zuvor eine Frau Namens Groa ihrem Vater entrissen hatten.
Die Ritter folgten dem Lärm und entdeckten auf einer Lichtung einen in unbekannter Gewandung steckenden Mann der von mordlüsternem Gesindel umzingelt war. Sie zogen ihre Waffen und betraten die Lichtung, um dem Fremden beizustehen. Die Wegelagerer bemerkten den Angriff, woraufhin sich vier von ihnen sofort auf die Ritter stürzten. Geschickt im Kampf wie sie waren, wichen die tapferen Recken den Schlägen aus und streckten die Banditen nieder. Siegestrunken und voller Tatendrang wendeten sie sich sofort den anderen zu, doch was sie erblickten war nur ein Sturm aus Eisen. Der Fremde, mit einer großen Axt bewaffnet, streckte seine Gegner mit Eleganz und Leichtigkeit nieder. Es dauerte nicht lange und es waren drei Gegner besiegt. Noch erstaunt von dem Schauspiel gingen die Ritter auf den Fremden zu. Einer von ihnen fragte: "Fremder wer seid Ihr?". Der Kämpfer drehte sich zu ihnen um. Sein Gesicht war mit Dreck verschmiert und er wirkte sehr bedrohlich. "Mein Name ist Thorwald Johannson, ich bin aus den Nordlanden". "Und was wollt Ihr hier so weit im Süden?", fragte einer der Ritter. "Ich will die Grenzen dieser Welt entdecken und erkunden was hinter dem Horizont liegt“, erwiderte der Nordmann. "Ihr seid ein geschickter und starker Krieger, doch selbst für jemanden Eurer Art ist die Welt sehr gefährlich. Wieso schließt Ihr Euch uns nicht an? Ein Kämpfer Eurer Stärke wäre ein guter Begleiter", bot der Anführer der Ritter an. Der Fremde überlegte und wog die Vor- und Nachteile einer solchen Gemeinschaft ab als einer der Ritter einen Trinkschlauch hervorholte. Er zeigte dem Nordländer den Schlauch und sagte: „Vielleicht erleichtert Euch ein Schluck meines Gebräus die Entscheidung". Er ergriff den Schlauch und nahm einen großen Schluck. „Ich werde mit Euch gehen und bei Odin, ich werde auch mit Euch kämpfen, bis in den Tod".
Nicht nur, dass die vier Gesellen das Gesindel zurückschlugen und Groa von ihnen befreiten, nein, sie konnten gar einen neuen Gefolgsmann gewinnen. Ihn rief man Thorwald Johannson.
Aus Dankbarkeit fragte Groa, ob sie sich der Gruppe anschließen dürfe.
Die Händler Johann Kellner und Freiherr Martinus Magnus zu Sonnental, mit seiner Gemahlin Gabriela und Tochter Jananova zu Sonnental befanden sich den fünf Streitern gegenüber in einer so großen Schuld, dass sie ihnen anboten, die Nacht in ihrem Lager zu verbringen.
Am nächsten Morgen wurden die Ritter von den Händlern mit einem reich gedeckten Tisch, wie er sonst nur einem König gebührt, beschenkt.
Nun hatten auch Wilhelm Paulsdorfer zu Kürn und sein Gefolge ihr Ziel gefunden. Er beschloss diesen Händlern auf Lebenszeit Schutz und sicheres Geleit auf all ihren Wegen zu geben.

 

Gerade als der Handelstrupp sich in Bewegung setzten wollte, zog an ihnen die Herrschaft zu Frauenstein vorbei. Den Handelsleuten fiel sofort ein junger Recke auf, der im Dienste des Herren zu Frauenstein stand. Lucas zu Frauenstein nannten sie ihn, bevor sie auf diesen einschlugen.
Ohne lange Worte wurde er von den Handelsleuten für nicht gerade wenige Silberlinge frei gekauft.
Auf ewige Dankbarkeit folgte Lucas der Gemeinschaft.
Weiter in Richtung Neunburg vorm Wald sah die Gruppe am Wegesrand einen jungen Burschen mit einer Trommel sitzen. Sofort rannte Lucas zu ihm und nahm ihn weinend vor Freude in den Arm. Es war Aaron zu Frauenstein, sein jüngerer Bruder. Er wurde von den hohen Herren zurückgelassen, als er sich den Fuß verletzte und nur noch langsam vorankam.
Auch er wurde in die schon sehr große Gemeinschaft aufgenommen und mit Heilkräuter der Händler von der lieblichen und kräuterkundigen Jananova zu Sonnental gesund gepflegt.
So zogen sie weiter nach Neunburg vorm Wald. Die Nacht brach herein und so entschlossen sie sich bei Kröblitz auf einer Anhöhe neben einem Steinhaufen ihr Nachtlager zu errichten, um am nächsten Morgen Neunburg vorm Wald gestärkt und mit neuer Kraft erreichen zu können.
Man nannte die Anhöhe mit den Steinen Druidenstein. Dieser war bekannt als magisch, und unheimlich.
Sie kochten, aßen und übten sich im Kampfe mit Schwert und Stock und so manch einer wollte verloren gehen, in den Sagen um die Steine.
Eine dieser Sagen erzählt, dass in dem Stein, geformt wie ein Menschenleib, Opfergaben bereitet wurden.
Als der Trupp gerade die köstlichen Speisen verzehrte, hörten sie ein Geräusch, das aus den Steinen kam. Sie dachten sich nichts dabei und aßen weiter. Als dann aber auch die Hunde und das Pferd scheuten, schickten sie zwei tapfere Gesellen los, um den Unruhen auf den Grund zu gehen.
Die beiden gingen um die Steine herum und entdeckten nichts. Als sie wieder zurückkehrten und dies meldeten, waren alle erleichtert. Doch als sie sich nochmals umschauten, sahen sie bei dem merkwürdig geformten Stein ein helles Licht. Es bewegte sich langsam weiter weg.
Von Angst erstarrt verfolgten die Leute es mit ihren Augen, bis es in den Himmel verschwand.
„Meint ihr nicht, dass dies ein Zeichen ist, um umzukehren?“, fragte „Baldur zu Burglengenfeld, er war sehr aufgebracht. „Ach, hier kommt es immer wieder zu Begegnungen, hat mir ein Weiser erzählt. Aber es ist möglich, dass wir jetzt alle verflucht sind. Der Fluch des Druidensteins, aber das ist eine andere Geschichte.“, erwiderte Jananova, die seine Furcht nicht verstand. An alle gewandt hob nun Baldur seine Stimme: „Ihr tapferen Kämpfer! Ich habe leider ein nicht so mutiges Herz und ich möchte nicht den Zorn der Toten auf mich ziehen. Deswegen muss ich Euch wohl verlassen. Es tut mir leid, Ihr werdet bestimmt mehr Krieger finden, die mit Euch ziehen, doch mir ist das hier nicht geheuer. Lebt wohl“, so ging der Herr zu Burglengenfeld seinen eigenen Weg.
Am nächsten Morgen zogen sie nach Neunburg vorm Wald, um ihre Waren feil zu bieten.
Dort angekommen, berichtete der noch etwas aufgelöste Handelstrupp ihr Erlebnis der vergangenen Nacht den Stadtbewohnern. Diese erzählten den Wandersleuten, dass an diesem Ort die Seelen in Gestalt eines hellen Lichts auf die Erde zurückkehren, um den Sterblichen den Weg zu weisen.
Die Gefährten betraten diesen Ort nie wieder.
Der Trupp verweilte lange in der Stadt und an einem anderen Tag trug sich folgendes Ereignis zu: An einem Markttag wollten natürlich die Händler ihre Waren feil bieten, und so taten sie dies auch. Sie verkauften viele Gewürze und viele Ellen Stoff. In einem turbulenten Augenblick bei dem viele Käufer bei dem Stand waren, kam ein Junge dorthin. Er schaute sich die Sachen an, packte etwas in seine Tasche und rannte so schnell wie ihn seine Beine trugen davon. Die Händler, die dies bemerkten, schickten sofort einen ihrer Weggefährten vor, um den Knaben zur Rede zu stellen. In einer Seitengasse konnte Heyraus zu Stockenfels ihm den Weg abschneiden. Der Flüchtige hatte jedoch ein Schwert bei sich, kurz entschlossen forderte Heyraus ihn zum Zweikampf heraus. Der Junge Recke bemühte sich, doch der Erfahrung des Ritters war er nicht gewachsen und so bekam Heyraus auch schnell die Überhand bei dem Zweikampf. Er war sehr überrascht, dass der Junge Streiter so gut kämpfen konnte, deshalb bat er ihn, um seine Tat zu begleichen, mit den Händlern und der Gruppe weiter zu ziehen. Der begabte Schwertkämpfer, der Otto zu Elveshörn hieß, stimmte zu, denn er meinte, dass er sowieso nichts mehr zu verlieren hätte. So zog der Trupp weiter in Richtung Taus.
Auf ihrer Reise kamen sie an der Kürnburg vorbei, die bei Stamsried steht. Zwei junge Burschen, die kniend vor einer Kapelle beteten, sahen sie auf dem Weg zu der Burg. „Wer seit ihr zwei?“, fragte Hannes Kellner. Einer der beiden antwortete: „Ich bin Florian zu Scheyern, Landsknecht des Heiligen Römischen Reiches und dies ist mein Begleiter Marius zu Eberbach. Wer möchte dies wissen?“ „Eine Gruppe aus Händlern und Kämpfern, die nach Böhmen ziehen.“, meinte der Händler. „Das ist interessant. Wir waren Beschützer eines Klosters und möchten nun die weite Welt entdecken..“ Die Gruppe beschloss kurzerhand die beiden bei ihnen aufzunehmen. Die zwei willigten ein und zogen seitdem mit ihnen.
Bei einen Waldstück gab Lenz zu Kolmburg bekannt, dass er sich um die Sicherheit seiner Familie sorgen macht und deshalb zu dieser zurückkehren wolle, um nach dem Rechten zu schauen. So verließ er sie.
Bei Roding trafen sie am Fluss Regen, auf ein Schiff das von weit entfernten Lande angereist war. Auf ihm fuhren Ralf zu Elveshörn, Kapitän der Vitalienbrüder und Freifrau Christin zu Elveshörn die Angetraute des Kapitäns, die sogleich ihren verlorenen Sohn Otto zu Elveshörn, der bei ihnen mit zog, erkannten. Überglücklich ihren schon Tod geglaubten Sohn wiedergefunden zu haben, entschlossen sie sich mit ihnen zu ziehen.
Nahe bei der böhmischen Grenze, genauer gesagt bei Cham schlugen sie aus völliger Erschöpfung von den langen Weg ein Lager auf, bei dem sie mehrere Tage verbrachten. Eines Tages legte sich der Handelstrupp mit Gefolge schlafen. Als es Morgen wurde, wunderten sie sich, denn Groa war verschwunden. Sogleich machten sich ein paar Gefährten auf den Weg, um sie zu suchen, doch ohne Erfolg. Sie hörten nie wieder etwas von ihr.
Bald schon kamen sie in Taus an, und boten dort ihre Waren an.

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